Exzerpte.

Zur digitalen Erschließung und Edition einer besonderen Text-Bild- Konstellation am Beispiel Johann Joachim Winckelmanns

Winckelmanns erste, 1755 publizierte Schrift, die Gedancken über die Nachahmung der Griechischen Wercke in der Mahlerey und Bildhauer-Kunst, kann als „Gründungsurkunde“ einer mit der Mitte des 18. Jahrhunderts einsetzenden „neuen gräkomanischen Bewegung“ (W. Barner) gelten. Ihre Entstehung verdankt sich zu einem großen Teil den umfangreichen Exzerpten, die Winckelmann in den Jahren zuvor angelegt hatte. Die in einer Auflage von nur 50-60 Exemplaren gedruckte Schrift wurde im Jahre 1756 noch einmal aufgelegt, wobei der ursprüngliche nur vierzig Seiten umfassende Text um drei weitere Abhandlungen aus der Feder Winckelmanns – das Sendschreiben über die Gedanken von der Nachahmung, die Nachricht von einer Mumie und die Erläuterung der Gedanken über die Nachahmung – ergänzt wurde, in die Winckelmann seine bis dahin nicht ausgewerteten Exzerpte zur antiken Kunst und der europäischen Kunsttheorie einfließen lassen konnte.