Exzerpte.

Zur digitalen Erschließung und Edition einer besonderen Text-Bild- Konstellation am Beispiel Johann Joachim Winckelmanns

Seit seiner Jugend hatte Johann Joachim Winckelmann Exzerpthefte geführt, in die er einer alten gelehrten Tradition gemäß Auszüge aus den von ihm gelesenen Büchern eintrug. Entstanden ist auf diese Weise eine handgeschriebene Bibliothek, von der sich im Nachlass etwa 7.500 Seiten erhalten haben. Zusammengefasst in 21 Bänden wird ein Großteil dieses Nachlasses seit dem Jahr 1801 in der Pariser Nationalbibliothek (BNF) verwahrt. Winckelmanns Exzerpte befassen sich mit vielfältigen Wissensfeldern und Themen. Dazu gehören, wie zunächst zu erwarten, Kunst, Literatur und Geschichte der Antike sowie der Moderne, darüber hinaus aber auch Naturgeschichte, Medizin oder Reiseberichte. Ganze Lexika hat er ebenfalls exzerpiert. Neben langen Textpassagen in deutscher, vor allem aber in französischer, italienischer und englischer sowie nicht zuletzt lateinischer und griechischer Sprache, finden sich unter seinen Notizen mitunter auch Zeichnungen, die er während der Lektüre aus Büchern und Bildbänden ‚exzerpiert‘ hat.