Winckelmanns archäologisch-kunsthistorisches Werk speist sich zu einem großen Teil aus bereits vorliegender Literatur, die er gemäß einer alten gelehrten Praxis in großem Umfang exzerpiert hat. Die von ihm ausgewerteten Quellen reichen dabei in zeitlicher Hinsicht von der Antike über die Renaissance und das Barock bis in die unmittelbare Gegenwart des 18. Jahrhunderts und betreffen thematisch so gut wie alle damaligen Wissensbereiche. Es ist eine der Aufgaben des Projekts, den Umfang der von Winckelmann konsultierten Quellen genauer zu bestimmen, die über den Weg seiner Exzerpthefte Eingang in sein wissenschaftsgeschichtlich bahnbrechendes Werk gefunden haben, an dessen Anfang die für die Geschichte der Geisteswissenschaften zentrale kunsttheoretische Schrift Gedancken über die Nachahmung der griechischen Wercke in der Mahlerey und Bildhauer-Kunst von 1755 stehen.